Die Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (#DFL) über den Investorenbeschluss hat Wellen geschlagen. Als Wirtschaftsanwalt und Fachanwalt für Gesellschaftsrecht sehe ich diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen.
Die DFL hat die Tür für externe Investoren geöffnet und damit das traditionelle “50+1”-Modell in Frage gestellt. Dieses Modell hat den deutschen Fußball jahrzehntelang vor den Auswüchsen des modernen Fußballs bewahrt. Aber ist es an der Zeit, diese Tradition zu überdenken?
Die Befürworter des Beschlusses argumentieren, dass externe Investitionen notwendig sind, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga zu gewährleisten. Die Kritiker hingegen befürchten, dass die Seele des Fußballs verkauft wird.
Als Jurist frage ich mich: Was sind das für Strukturen, wenn die Wirksamkeit eines so weitreichenden Beschlusses davon abhängig ist, ob ein Geschäftsführer einer 100%-Vereinstochter wirksam gegen den ausdrücklichen Willen seines Gesellschafters handeln konnte oder nicht. Rechtlich wird es wohl darauf ankommen, ob die Gerichte das Verhalten als treuwidrig bewerten oder nicht. Ein Glücksspiel für alle Parteien.
Als Fan und langjähriger Wirtschaftsmediation frage ich mich: Gibt es einen besseren Mittelweg, der sowohl die finanzielle Stabilität als auch die kulturelle Identität des deutschen Fußballs bewahrt?
Die DFL hat eine schwierige Entscheidung getroffen. Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass wir alle – Fans, Vereine, Spieler und Juristen – uns fragen, was wir wirklich vom Fußball wollen. Ist es nur ein Geschäft? Oder ist es mehr als das – ein Teil unserer Kultur, unserer Gemeinschaft, unserer Identität?
Die Antwort auf diese Fragen wird die Zukunft des deutschen Fußballs bestimmen. Und ich, als Wirtschaftsanwalt und Fachanwalt für Gesellschaftsrecht, werde diese Entwicklung mit großem Interesse verfolgen.
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