Konflikte als Chance: Ein vertiefter Leitfaden für Unternehmer und Berater

Von Rechtsanwalt Dr. Marc Laukemann

Teil 3: Nachhaltige Konfliktregulierung für langfristigen Erfolg

Einleitung:
Dieser Teil befasst sich mit den Methoden der nachhaltigen Konfliktregulierung, die langfristige Stabilität schaffen und über kurzfristige Erfolge hinausgehen. Diese Ansätze basieren auf den Ideen von Klaus Eidenschink, der Konflikte als unvermeidbaren Teil der sozialen Ordnung sieht. Konflikte entwickeln sich entlang von Polaritäten – zwischen Verabsolutierung und Offenheit, Eskalation und Deeskalation. Die Herausforderung besteht darin, diese Polaritäten zu erkennen und bewusst zu steuern.

Nachhaltige Konfliktregulierung setzt folgende Fähigkeiten voraus…

  • Ambiguitätstoleranz und Distanzierung: Eine nachhaltige Regulierung erfordert, dass beide Seiten in der Lage sind, sich von verabsolutierten Bewertungen zu distanzieren und die Mehrdeutigkeit der Situation zu akzeptieren. Dies schafft die nötige Offenheit, um unterschiedliche Perspektiven zu integrieren und gemeinsam zu Lösungen zu gelangen.
  • Dialog statt Monolog: Nachhaltige Konfliktregulierung setzt auf einen dialogischen Ansatz, bei dem beide Seiten bereit sind, zuzuhören und zu verhandeln. Dies fördert eine tiefere Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Problemen und schafft die Basis für langfristige Kooperation. Wie Rumi sagte: „Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns“​
  • Fokussierung der Aufmerksamkeit: Lenken Sie die Aufmerksamkeit gezielt auf das Wesentliche im Konflikt, um den Fokus auf die eigentlichen Ziele zu legen und unnötige Eskalationen zu vermeiden.

…und kann wie folgt erreicht werden:

  • Institutionalisierung von Widerspruch: Widerspruch sollte als normaler Bestandteil von Entscheidungsprozessen anerkannt und institutionalisiert werden. Eidenschink betont, dass Konflikte sich entlang von stabilisierten Erwartungen entwickeln – nur durch gezielten Widerspruch können diese Erwartungen überprüft und erneuert werden​.
  • Vielfältige Perspektiven integrieren: Statt auf einer Position zu beharren, sollten Sie verschiedene Perspektiven berücksichtigen, um eine umfassendere und stabilere Lösung zu finden.
  • Ergebnisoffene Verhandlungen: Lassen Sie die Bewertung von „richtig“ und „falsch“ offen, um Raum für kreative und nachhaltige Lösungen zu schaffen.

Schlüsselsatz:

„Nicht der andere ist der Gegner, sondern der Konflikt selbst.“

Ausblick: Dieser Teil baut auf den Erkenntnissen der vorherigen Abschnitte auf und zeigt, wie nachhaltige Konfliktregulierung langfristig den Erfolg des Unternehmens sichern kann. Es wird auch deutlich gemacht, dass eine strategische Nutzung von Konflikten nur dann sinnvoll ist, wenn sie letztendlich zu einer stabilen Lösung führt.

Quellen:

Über die Kanzlei LFR Wirtschaftsanwälte und den Autor

*Dr. Marc Laukemann ist Partner bei LFR Wirtschaftsanwälte und Experte für Konfliktregulierung in unternehmerischen Kontexten. Mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützt er Unternehmen dabei, rechtliche Auseinandersetzungen strategisch zu führen und dabei den Fokus auf nachhaltige Lösungen zu legen. Sein Ansatz verbindet juristische Präzision mit einem tiefen Verständnis für die Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen, um Konflikte sowohl auf rechtlicher als auch auf zwischenmenschlicher Ebene zu regulieren.

Über LFR Wirtschaftsanwälte ist eine auf Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei mit einem Fokus auf die Bewältigung und Regulierung von Konflikten in der Geschäftswelt. Ob es um Gesellschafterstreitigkeiten, Prozessführung oder Mediation geht, unser Ziel ist es, Konflikte nicht nur zu lösen, sondern auch als Chance für nachhaltiges Wachstum zu nutzen. Mehr über unsere Arbeit in diesen Bereichen erfahren Sie auf unseren Seiten zu Gesellschafterstreit, Coaching und Prozessführung und ADR.